Reiseurteile

Rechtsurteile zur Reiseversicherung

Hier finden Sie eine interessante Sammlung an Rechtsurteile rund um das Thema Reiseversicherung.

Sämtliche Fälle werden von uns sorgfältig in Kooperation mit Rechtsanwalt Christian Klinkhammer, unserem Fachberater für Reisevertragsrecht, ausgewählt. Er steht für weitere Fragen zum Reiserecht zur Verfügung und berät Sie gerne.

⇒ Alle Entscheidungen dienen der Information und stellen keine Rechtsberatung dar. Die Darstellung der Gerichtsurteile erfolgt ohne Gewährleistung, Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Urteile Reisekrankenversicherung

Private Krankenhausbehandlung im Urlaubsland

Hessisches Landessozialgericht, Urteil vom 19.10.2017 (Az.: L 8 KR 395/16)

Wer sich im Urlaub wegen Krankheit in einer Privatklinik behandeln lässt, hat in der Regel bei der gesetzlichen Krankenversicherung keinen Anspruch auf Erstattung der dadurch entstehenden Mehrkosten.

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Kostenübernahme bei Selbstmordversuch

Landesgericht Dortmund, Urteil vom 16. 1. 2014 (Az.: 2 O 309/13)

Eine Auslandskrankenversicherung muss nicht für Behandlungskosten aufkommen, die durch einen Selbstmordversuch entstanden sind.

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Vorerkrankung bei Herzinfarkt

Bundesgerichtshof, Urteil vom 21.9.2011 (Az.: IV ZR 227/09)

Ob eine Erkrankung plötzlich und unerwartet ist, hängt auch von der subjektiven Sicht der versicherten Person geht. Es kommt darauf an, welche Auskunft der Versicherte von den behandelnden Ärzten konkret bekommen hatte.

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Urteile Reiserücktrittsversicherung

Reisestorno nach Kündigung in der Probezeit

Landgericht Mönchengladbach, Urteil vom 09.03.2021 (Az.: 4 S 30/20)

Kündigt ein Arbeitgeber einem Beschäftigten noch während der Probezeit, kann es sich um eine betriebsbedingte Kündigung im Sinne der Bedingungen einer Reiserücktrittskostenversicherung handeln.

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Reiserücktritt eines Berufssoldaten

Amtsgericht München, Urteil vom 27.6.2013 (Az.: 264 C 7320/13)

Ein Berufssoldat, der zu einem Auslandseinsatz abkommandiert wird und deswegen eine Reise stornieren muss, hat keinen Anspruch auf Leistungen aus einer Reiserücktrittsversicherung.

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Reiserücktritt aufgrund einer psychischen Erkrankung

Amtsgericht München, Urteil vom 12.6.2013 (Az.: 172 C 3451/13)

Die Klausel einer Reiserücktrittsversicherung, dass psychische Erkrankungen nicht als versichertes Ereignis eingeschlossen sind, ist nicht überraschend und ist deshalb rechtmäßig und gültig.

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Reise wird nicht unverzüglich storniert

Amtsgericht Hamburg-Sankt Georg, Urteil vom 12.2.2013 (Az.: 922 C 178/12)

Beim Auftreten von Komplikationen nach einer Operation vor einer geplanten Reise muss die Reiserücktrittsversicherung sofort informiert, beziehungsweise die Reise storniert werden. Ansonsten werden Stornokosten nur in der Höhe erstattet, wie sie zum Zeitpunkt der Komplikationen fällig gewesen wären.

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Urteile Reiseabbruchversicherung

Buchung von Ersatzflug wegen Corona-Pandemie

Amtsgericht München, Urteil vom 20.5.2021 (275 C 23753/20)

Wird ein Rückflug einer gebuchten Reise aufgrund der Corona-Pandemie gestrichen und der Reisende bucht selbstständig einen alternativen Rückflug, hat er hierfür keinen Anspruch auf Leistungen aus seiner Reiseabbruchversicherung.

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Attest für Reiseabbruchversicherung

Bundesgerichtshof, Urteil vom 4.4.2018 (Az.: IV ZR 104/17)

Reisende müssen ein ärztliches Attest vorlegen, wenn sie wegen einer unerwarteten schweren Erkrankung ihre Reiseabbruchversicherung in Anspruch nehmen wollen.

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Reiseabbruch: Panikattacke bei Reiseantritt

Kammergericht Berlin, Urteil vom 22.12.2017 (Az.: 6 U 81/17)

Ein Reisender muss schlüssig nachweisen können, dass er eine Reise wegen einer unerwartet schweren Erkrankung abgebrochen hat. Andernfalls hat er keinen Anspruch auf Leistungen aus einer Reiseabbruchversicherung.

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Reiseabbruch wegen angeblicher Durchfallerkrankung

Amtsgericht Köln, Urteil vom 5.4.2006 (Az.: 119 C 213/05)

Wer aufgrund unterschiedlicher Zeitzonen einen Flug verpasst, kann keine Leistungen aus seiner Reiseabbruchversicherung in Anspruch nehmen. Er muss nachweisen, dass es zum Beispiel zu einer unerwarteten schweren Erkrankung einer mitreisenden Person gekommen ist.

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Urteile Reisegepäckversicherung

Verspätetes Reisegepäck bei Kreuzfahrt

Amtsgericht Rostock, Urteil vom 3.8.2016 (Az.: 47 C 103/16)

Trifft das Reisegepäck bei einer Kreuzfahrt verspätet ein, rechtfertigt das grundsätzlich eine Reisepreisminderung von 20 bis 30 Prozent je Verspätungstag. Eine höhere Minderung kommt nur in Ausnahmefällen in Betracht.

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Verlust von Reisepapieren

Landgericht Hildesheim, Urteil vom 6.1.2017 (Az.: 7 S 136/16)

Werden einem Reisenden bei einem Überfall im Reiseland die Rückflugtickets und sein Reisepass gestohlen, muss eine Reisegepäckversicherung nicht für Folgekosten aufkommen.

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Perlenkette im unverschlossenen Koffer

Amtsgericht Frankfurt am Main, Urteil vom 11.12.2014 (Az.: 32 C 2211/14 (90))

Wer auf einer Flugreise seinen Schmuck in einem unverschlossenen Koffer am Check-in-Schalter abgibt, statt ihn im Handgepäck zu transportieren, kann von der Reisegepäckversicherung keinen Schadenersatz verlangen, wenn der Schmuck gestohlen wird.

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Urteile Reiseanbieter

Zugverspätung bei Rail & Fly

Landgericht München I, Beschluss vom 29.10.2019 (Az. 30 S 8057/19)  und Amtsgericht Frankfurt am Main, Urteil vom 20.02.2018 (Az.: 32 C 1966/17)

Reisende müssen bei einer Anreise mit dem Zug zum Flughafen Verspätungen einkalkulieren. Die reguläre Ankunftszeit muss daher mindestens drei Stunden vor Abflug liegen. Ansonsten besteht kein Anspruch auf die Erstattung von zusätzlichen Flugkosten oder einer Hotelübernachtung.

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Einreiseverweigerung wegen unzureichender Ausweispapiere

Amtsgericht München, Urteil vom 8.2.2017 (Az.: 271 C 12313/16 )

Reisende, die mit bald ablaufenden oder nur vorläufigen Personalausweisen fliegen wollen, haben keinen Schadensersatzanspruch, wenn ihnen der Abflug wegen unzureichender Ausweisdokumente verwehrt wird und sie keine unterlassene oder falsche Beratung des Reisebüros beweisen können.

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Reisepass vergessen

Amtsgericht Hannover, Urteil vom 7.10.2016 (Az.: 410 C 3837/16)

Wer seinen Reisepass vergisst und deshalb eine gebuchte Reise am Flughafen nicht antreten kann, hat keinen Anspruch auf die Erstattung der Reisekosten.

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Eine Fährverbindung ist keine Pauschalreise

Amtsgericht München, Urteil vom 30.6.2016 (Az.: 213 C 3921/16)

Bei der Nutzung einer Fährverbindung kommt auch dann kein Pauschalreisevertrag zustande, wenn neben dem Transport von Reisenden und Fahrzeugen auch eine Kabine zur Übernachtung gebucht wird.

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Sturz im Urlaubshotel

Kammergericht Berlin, Urteil vom 19.4.2016 (Az.: 9 U 103/15)

Ein Reiseveranstalter ist nicht grundsätzlich verpflichtet zu überprüfen, ob Reinigungsarbeiten im Urlaubshotel sicher und ordnungsgemäß durchgeführt werden.

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Umorganisation des Flugplans wegen Streiks

Landgericht Frankfurt am Main, Urteil vom 29.10.2015 (Az.: 2-24 S 68/15)

Ändert eine Fluggesellschaft wegen eines Streiks des Sicherheitspersonals ihren Flugplan, ist dies kein außergewöhnlicher Umstand. Kommt es dadurch zu Flugverspätungen oder Annullierungen, haben Passagiere einen Anspruch auf Ausgleichszahlung.

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Schnarchen in der Business Class

Amtsgericht Frankfurt am Main, Urteil vom 30.08.2001 (Az.: 31 C 842/01-83)

Ein schnarchender Sitznachbar stellt auch in der Business Class keinen Reisemangel dar.

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Über den Autor

Christian Klinkhammer - Fachberater Reisevertragsrecht - ist seit 1998 als selbstständiger Rechtsanwalt mit eigener Kanzlei in Siegburg zugelassen. Er steht gerne für Fragen zum Reiseversicherungsrecht zur Verfügung und kann Sie in allen zivilrechtlichen und somit auch reisevertragsrechtlichen Angelegenheiten bundesweit außergerichtlich und gerichtlich vertreten.

Herr Klinkhammer ist als Referent im Schul- und Weiterbildungsbereich tätig und ständig mit aktuellen Problematiken konfrontiert. Auf Grund seiner Erfahrungen und Fortbildungen erhalten Sie sichere und zuverlässige Beratung, auch in englischer Sprache.