Kaum hat das neue Jahr begonnen, geht es auch schon an die Planung desselben. Und da Vorfreude bekanntlich die schönste ist, buchen jetzt viele ihren Jahresurlaub. Da darf dann natürlich nichts dazwischenkommen: Keine Krankheit, kein Unfall, kein Arbeitsplatzverlust, kein großer Schaden an Haus oder Wohnung… Es gibt viele Gründe, weshalb der Urlaub nicht angetreten werden könnte. Auch nahen Angehörigen sollte nichts zustoßen, denn dann würde man die Reise vielleicht ebenfalls absagen müssen. Den finanziellen Schaden kann in solchen Fällen nur eine vorher abgeschlossene Reiserücktrittsversicherung ersetzen.
Reiseabbruch auch absichern und Selbstbeteiligung vermeiden
Da nicht nur die Absage vor Reisebeginn, sondern auch der Abbruch einer bereits angetretenen Reise teuer werden kann, haben die Finanztester sich nur auf die Reiserücktrittsversicherungen konzentriert, die zusätzlich bei Reiseabbruch schützen. Zu den ausgefallenen, bereits bezahlten Reiseleistungen kommt dann oft ein hochpreisiger Rückflug oder zusätzliche Hotelkosten. Versicherungen mit Selbstbeteiligung berücksichtigt die Stiftung Warentest aus Prinzip ebenfalls nicht, weil Kunden oft auf 20 Prozent der Stornogebühren sitzenbleiben. Das ist bei einer teuren Reise ein hoher Betrag.
TravelSecure (Würzburger) und Europ Assistance mit Bestnoten
Die Gesamtnote der Finanztester ergibt sich jeweils aus den Bereichen Reiserücktritt (65 Prozent), Reiseabbruch (25 Prozent) und Verständlichkeit (10 Prozent). Testsieger bei den Reiserücktritts- und Reiseabbruchversicherungen für eine Einzelreise ist TravelSecure, eine Marke der Würzburger Versicherungs-AG (Gesamtnote 1,5). Vorbildlich ist unter anderem, dass der Tarif den Pandemiefall, also eine Covid-19-Erkrankung, sowohl bei Reiserücktritt als auch bei Reiseabbruch abdeckt. Die Hanse Merkur schneidet nur wenig schlechter ab (1,6). Sie wird in punkto Verständlichkeit der Kundenunterlagen schwächer bewertet und bietet ein insgesamt weniger attraktives Preis-Leistungsverhältnis als die Würzburger.
Jahrestarife sind oft kaum teurer als Einzelverträge und schützen bei allen Reisen des Jahres. Ein Jahresvertrag für Familien gilt auch, wenn die Familienmitglieder getrennte Reisen unternehmen. In der Sparte der Jahresversicherungen belegt die Europ Assistance sowohl bei Singles als auch bei Familien den Spitzenplatz. Sie überzeugt in allen drei Teilbereichen (jeweils 1,5). Der Travelsecure-Tarif steht auf dem 2. Platz (ebenfalls „sehr gut“) und die Jahres-Reise-Rücktrittsversicherung + Urlaubsgarantie der Hanse Merkur folgt auf Platz 3 (1,6).
Fokus auf dem Reiserücktritt
Der Bereich des Reiserücktritts fließt zu zwei Dritteln in die Gesamtbewertung ein. Sechs allgemeine Prüfkriterien werden hier zugrunde gelegt: Dazu gehört u.a. die Frage, ob auch die volljährigen Kinder in Ausbildung noch eingeschlossen sind oder wie weit der Kreis der Risikopersonen gefasst ist. Zu den zwölf weiteren Prüfkriterien zählen beispielsweise, ob auch pandemische Erkrankungen wie Covid-19 oder bereits bestehende Erkrankungen, die lange nicht behandelt werden mussten, eingeschlossen sind. Auch die versicherten Gründe wie Arbeitsplatzverlust, Antritt einer neuen Stelle, erhebliche Schäden am Eigentum oder dem einer Risikoperson variieren in den getesteten Produkten.
Neben den genannten Spitzenreitern TravelSecure, Europ Assistance und HanseMerkur listet der Finanztest aber auch einige mit „gut“ benoteten Tarife. Dazu gehören in dieser Reihenfolge Barmenia, LVM, Ergo Reiseversicherung, Signal Iduna und Travelprotect (Die Bayerische).
Der Beitrag „Gut versichert, wenn der Traum vom Urlaub platzt“ findet sich auf der Website der Stiftung Warentest in Auszügen. Der 8-seitige Heftartikel lässt sich für 4,90 Euro an gleicher Stelle und im aktuellen Heft Finanztest 1/2023 lesen.
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