Reiseunfallversicherung

Eine Reiseunfallversicherung schützt Reisende vor den finanziellen Folgen eines Unfalls, der während einer privaten oder beruflichen Reise eintritt.

Anders als die gesetzliche Unfallversicherung, die nur Arbeits- und Wegeunfälle abdeckt, bietet die Reiseunfallversicherung weltweiten Schutz rund um die Uhr - unabhängig davon, ob der Unfall bei einer Aktivität, einem Ausflug oder im Hotel passiert.

Für viele Reisende schließt sie eine wichtige Lücke, da weder die Reisekrankenversicherung noch die private Unfallversicherung immer ausreichend Leistungen für Invalidität, Bergung oder Todesfall während einer Auslandsreise garantieren.

► Was deckt eine Reiseunfallversicherung ab?

Um die Frage nach dem besten Angebot mit bestem Preis - Leistungsverhältnis beantworten zu können, sollten Sie die Versicherungsleistungen vergleichen!

Die Leistungen einer gute Unfallversicherung variieren je nach Tarif, aber sollte mindestens folgende Bausteine bieten:

 

► Invaliditätsleistung

Sie ist der Kernbaustein der Reiseunfallversicherung und umfasst:

  • Kapitalzahlung ab einem Invaliditätsgrad von i. d. R. ≥ 1 %
  • Bemessung anhand der Gliedertaxe
  • Progression (z. B. 225–350 %) zur Erhöhung der Leistungen bei schweren Verletzungen

Für eine reelle belastbare Absicherung sind mindestens 100.000-200.000 € Grundsumme empfehlenswert, abhängig von Einkommen, familiärer Situation und Reiseverhalten.

 

► Todesfallleistung

  • Kapitalzahlung an Hinterbliebene
  • Höhe üblicherweise zwischen 10.000-50.000 €
  • Sinnvoll für Familien mit Finanzierungsverpflichtungen

 

► Such-, Rettungs- und Bergungskosten

Einer der wichtigsten Bausteine im Ausland:

  • Hubschrauberbergung
  • Rettung aus Notlagen (z. B. Wasserrettung, Suchaktionen)
  • Transport in ein geeignetes Krankenhaus

 Der Standard für Fernreisen liegt bei mind. 20.000-50.000 €, bei Bergsportreisen deutlich höher.

 

► Rücktransport

Ergänzend zur Reisekrankenversicherung:

  • medizinisch organisierter oder begründeter Rücktransport
  • Überführung im Todesfall

Je nach Tarif bestehen klare Unterschiede: medizinisch sinnvoll vs. medizinisch notwendig - ein entscheidender Punkt bei der Auswahl.

 

► Kosmetische Operationen / Reha-Leistungen (tarifabhängig)

  • kosmetische Operationen nach Unfällen
  • Rehabilitationsmaßnahmen
  • Hilfsmittelversorgung

Diese Bausteine variieren stark und sollten individuell bewertet werden.

 

► Die besten Reiseunfallversicherungen

► Was zahlt die Reiseunfallversicherung nicht?

Die Reiseunfallversicherung definiert den Unfall meist nach den allgemeinen Unfallbedingungen (AUB) als "ein plötzlich von außen auf den Körper wirkendes Ereignis, das unfreiwillig zu einer Gesundheitsschädigung führt".

Einige Tarife erweitern diese Definition um Ereignisse wie erhöhte Kraftanstrengungen, tauchtypische Verletzungen oder bestimmte physikalische Schadensmechanismen. Andere Tarife bleiben bei der klassischen Definition - ein Detail, das in der Tarifauswahl eine wichtige Rolle spielt.

 

► Typische Ausschlüsse betreffen:

  • Unfälle unter Einfluss von Alkohol oder Drogen
  • Vorsätzliche Selbstgefährdung oder professionellen Risikosport
  • Erkrankungen ohne Unfallursache sind grundsätzlich nicht versichert, da dafür die Reisekrankenversicherung zuständig ist

Zudem sind viele Policen zeitlich begrenzt, etwa auf 42 oder 56 Tage pro Reise, was bei längeren Auslandsaufenthalten zu berücksichtigen ist.

► Wann ist eine Reiseunfallversicherung nicht notwendig?

Eine separate Reiseunfallversicherung kann verzichtbar sein, wenn:

  • eine umfassende private Unfallversicherung bereits weltweiten Schutz bietet
  • keine erhöhten Risiken bestehen (z. B. einfache Städtereise, geringe Reiseaktivitäten)
  • eine bestehende Versicherung hohe Bergungs- und Invaliditätsleistungen umfasst

⇒ Trotzdem ist zu beachten: Private Unfallversicherungen decken nicht immer Rettungs- oder Bergungskosten ab und gerade dieser Punkt ist jedoch im Ausland entscheidend bzw. kann sehr teuer werden!

► Warum Reisekranken- und Reiseunfallversicherung sich gut ergänzen!

Beide Versicherungen haben unterschiedliche Aufgaben:

  • Reisekrankenversicherung ⇒ übernimmt medizinische Behandlungen
  • Reiseunfallversicherung ⇒ zahlt bei Invalidität, Tod oder hohen Rettungskosten

Viele Reisende glauben fälschlicherweise, eine Reisekrankenversicherung reiche aus. Doch insbesondere bei schweren Unfällen entstehen finanzielle Folgen, die weit über medizinische Kosten hinausgehen - beispielsweise Verdienstausfälle oder Umbauten im Haushalt. Genau hier setzt die Invaliditätsleistung einer Unfallversicherung an.

 

► Fazit: Für wen lohnt sich eine Reiseunfallversicherung?

Die Reiseunfallversicherung ist kein zwingend notwendiges Pflichtprodukt, kann aber eine sinnvolle Ergänzung für Reisende mit erhöhtem Unfallrisiko oder auch Familien lohnen, die finanzielle Folgen absichern möchten!

Allgemein für Personen ohne private Unfallversicherung, die viel auf Outdoor- und Fernreisen gehen oder auch Vielreisende, die Wert auf konstanten Schutz legen.

Sie schützt vor kostspieligen Folgen schwerer Unfälle und bietet finanzielle Sicherheit für den Ernstfall. Wer also regelmäßig reist, sollte nicht nur Kranken- und Stornoversicherung berücksichtigen, sondern auch prüfen, ob eine Reiseunfallversicherung den eigenen Versicherungsschutz sinnvoll ergänzt.